Ambulantes Burnout Konzept PHÖNIX in der City Galerie Bad Hersfeld vorgestellt:
Auf einmal geht nichts mehr!
Hat man sich kurz zuvor noch so "über die Runden geschleppt", steht plötzlich der eigene Antriebsmotor still. Doch was bedeutet das für die Betroffenen und vor allem wie kann Ihnen geholfen werden? Darüber diskutierten am Wochenende in der City-Galerie Apothekerin Saskia Hildwein, Michael Killmer, (AOK Hessen), Sabine Ludwig (HP Praxis für Psychotherapie) und der Arbeitsrechtler und Master of Mediation Frank Jansen. Moderiert wurde die Veranstaltung von dem Journalisten Volker Nies (Fuldaer Zeitung).
Sabine Ludwig stellte zu Beginn der Diskussion in kurzen Sätzen das Phönix Konzept vor, das sich die ambulante Betreuung von Burnout Betroffenen auf ärztlichem, psychotherapeutischem und juristischem Gebiet vor Ort auf die Fahne geschrieben hat. "Wir möchten Menschen, die am Erschöpfungssyndrom leiden, auch direkt in Wohnortnähe helfen. Denn für viele, besonders für Selbständige, ist es aus beruflichen oder privaten Gründen oft sehr schwierig, einen längeren Klinikaufenthalt zu realisieren." Dr. med. Martin Ebel, der als Mitinitiator ebenfalls zum Phönix Konzept dazugehört, war leider beruflich verhindert. Für Interessierte, hier die Internetadresse des Phönix Konzepts: www.burnout-badhersfeld.de
Michael Killmer von der AOK Hessen stellte verschiedene Präventionsangebote vor, unter anderem konkrete Projekte in heimischen Unternehmen, die das bessere Erkennen und den Umgang mit potentiell Burnoutgefährdeten ermöglichen.
Auch für die Apothekerin Saskia Hildwein ist es nichts Neues, dass chronischer Dauerstress Spuren hinterlässt. Sie setzt daher schon lange auf die Sensibilisierung der Menschen und bietet in ihren Apotheken Stressmessungen an. Auch machte sie darauf aufmerksam, wie essentiell wichtig eine gesunde und ausgewogene Ernährung gerade für Menschen mit hoher Arbeitsbelastung ist. Auch auf diesem Gebiet kann man sich in ihren Apotheken beraten und Messungen durchführen lassen.
Rechtsanwalt Frank Jansen schilderte die juristischen Konsequenzen für Betroffene, die am Arbeitsplatz bereits nach kurzer Zeit einem betrieblichen Eingliederungs-management (BEM-Verfahren) ausgesetzt seien und häufig nicht wüssten, wie sie sich hierbei verhalten sollen.
Einig waren sich die Experten darin, dass es wichtig sei, Erkrankungen der Psyche nicht zum Tabuthema zu erklären. Zum Schluss fragte Moderator Volker Nies die Experten, was sie sich für einen besseren Umgang mit dem Thema wünschen würden. Der Wunschkatalog der beteiligten Experten umfasste unter anderem Hilfsangebote für die Betroffenen, zum Beispiel Selbsthilfe-gruppen, weiterhin mehr Prävention in Unter-nehmen und generell einen viel offeneren Umgang mit den psychischen Folgen von Stress.